Popp, Wolfgang
Ich müsste lügen Roman
Buch

Eine Polizistin droht sich in einer Vermisstenaffäre mental zu verlieren.


Rezension

Die Wiener Kommissarin Eva Rauch, ca. 50, berufliche Einzelkämpferin, überzeugter Single und natürlich Raucherin, ist für Vermisstenfälle zuständig. Der Fall eines verschwundenen jungen Mannes, eher ungebildet und in der Rap-Szene zu Hause, macht ihr zu schaffen. Beim geheimnisumwitterten Schriftsteller Herbert Will hat er zuletzt gewohnt. Die Protagonisten von dessen Bestsellern sind offensichtlich Menschen, die er gezielt in der Realität aussucht und ungefragt für seine Werke verwertet. Auch Rauch, die ihn als Verdächtigen behandelt, kann sich seiner Suggestionskraft nicht entziehen und fühlt sich in allen Lebenslagen verfolgt. - Dem Autor gelingt in seinem leider, wie er auch zugibt, beliebig betitelten Romanerstling die spannende Zuspitzung dieser Beziehung bis zur Auflösung am Ende. Als Kunstgriff des fesselnden und angenehm unkompliziert formulierten Textes dient die Einbindung von Auszügen aus fiktiven Büchern von Will, von Zeugenaussagen und Interviews in den Erzählstrang.

Kein Buch für eingefleischte Mainstreamkrimi-Leserinnen und -leser, sondern eine unberechenbare Geschichte mit Thrillerelementen für anspruchvollere Nachfrager.

Rezensent: Tobias Behnen


Personen: Popp, Wolfgang

Schlagwörter: Psychologie Österreich

Popp, Wolfgang:
Ich müsste lügen : Roman / Wolfgang Popp. - Wien : Folio, 2013. - 238 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-85256-603-0 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0003/1453
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch