Hoffmann, Constatin
Ich musste raus 13 Wege aus der DDR
Buch

Berichte von 13 jungen Männern und Frauen darüber, warum und auf welchem Weg sie die DDR zwischen 1974 und 1989 verlassen wollten.


Rezension

Zwischen 1961 und 1988 verließen 40.101 Menschen die DDR, überwiegend auf abenteuerliche Weise. Hier findet man Antworten auf die Frage nach dem "Warum". Wer die DDR in dieser Zeit nicht selbst erlebt hat, kann sich die Tristesse, das Fehlen einfachster Alltagsgüter, die Enge und das Gefühl des "Eingesperrt-Seins" nicht vorstellen. Vorwiegend junge Menschen wollten diesen Staat, der früh wirtschaftlich am Ende war und den Eindruck vermittelte, dass nationalsozialistische "Errungenschaften" 1:1 unter sozialistischen Vorzeichen übernommen worden waren, verlassen. Sie nahmen Verfolgung, Haft, Ausgrenzung - selbst in der Familie - in Kauf, um in die Freiheit zu gelangen. Die KSZE-Konferenz 1975 weckte Hoffnung auf eine legale Ausreise, doch nur einem Bruchteil der Antragsteller wurde positiv beschieden, besonders, wenn eine Rückführung ins System aussichtslos erschien. Es ist unvorstellbar, welche psychischen und physischen Strapazen die Menschen auf sich nahmen, um dem Unrechtsstaat den Rücken zu kehren.

Tief bewegende, sehr eindringlich geschilderte Lebensgeschichten. Sehr gut geeignet für Gruppengespräche zum Thema deutsche Geschichte/DDR. Allen Büchereien sehr empfohlen.

Rezensent: Ulrike Müller-Hückstädt


Personen: Hoffmann, Constatin

Schlagwörter: Deutschland Flucht DDR

Hoffmann, Constatin:
Ich musste raus : 13 Wege aus der DDR / Constatin Hoffmann. - 1. Aufl. - Halle (Saale) : Mitteldt. Verl., 2009. - 240 S. : Ill. ; 20 cm
ISBN 978-3-89812-612-0 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0002/5451
Sammelbiographien, Briefsammlungen - Buch