Landesman, Nili
Im Guten wie im Schlechten Roman
Buch

Eine Trennungsgeschichte im heutigen Israel. Schlomit verlässt Josef mit Anfang vierzig. Kurz darauf stirbt er.


Rezension

Schlomit hat lange gebraucht, bis sie es geschafft hat sich von Josef zu lösen. Mit Anfang vierzig als Mutter zweier kleiner Mädchen wagt sie es endlich. Josef akzeptiert die Trennung nicht und setzt sie damit der Versuchung aus, ins Altbekannte zurück zu flüchten. Das macht ihr den Neuanfang schwerer als nötig. Ganz überraschend stirbt Josef. Auf sich selbst zurückgeworfen, bleibt sie zurück mit ihren Schuldgefühlen, ist schockiert über diesen unerwartet endgültigen Abschied. In ihrer Beziehung war es Josef, der ganz selbstverständlich für die Kinder da war. Schlomit muss in diese Verantwortung erst hineinwachsen. Nach und nach traut sie sich, eigene Entscheidungen zu treffen und sich immer mehr auf sich selbst zu verlassen. Und damit hören auch endlich die Kämpfe mit den eigenen Eltern auf. Nili Landesman ist eine gute Beobachterin und sensible Erzählerin. Da sie immer auch einen humorvollen Blick auf die Dinge zu haben scheint, liest sich der Roman durchaus auch amüsant.

Wer mehr über Israel erfahren möchte und sich für das Thema Trennung interessiert, der ist mit diesem kraftvoll und mit leicht ironischer Distanz erzählten Buch bestens bedacht.

Rezensent: Susanne Brenner


Personen: Landesman, Nili

Schlagwörter: Frau Selbstfindung Israel Trennung

Landesman, Nili:
Im Guten wie im Schlechten : Roman / Nili Landesman. Dt. von Eldad Stobetzki u. Mirjam Pressler. - Köln : Eichborn, 2012. - 332 S. ; 22 cm. - Aus d. Hebr.
ISBN 978-3-8479-0508-0 geb. : EUR 19.99

Zugangsnummer: 0003/1197
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