Frauen mittleren Alters stehen im Mittelpunkt der 12 "Romanminiaturen".
Rezension
Angesiedelt sind die Erzählungen meist in Hamburg, einige davon auch auf der Schwäbischen Alb, der Heimat der Autorin. Die namenlosen Ich-Erzählerinnen sind oft alleinerziehende Mütter mit Töchtern und Söhnen im Teenageralter, die ihr eigenes Leben auf die Reihe bringen wollen. So weigert sich zum Beispiel der Sohn, während des Lockdowns sein Zimmer zu verlassen, eine Tochter will nicht mit in den Urlaub. Es herrscht Sprachlosigkeit und Entfremdung, die Situationen entgleisen. Die Mütter sind meist gefangen zwischen Generationen, haben selbst Mütter, die von den erwachsenen Kindern im ungewollten Rollentausch umsorgt werden müssen. Konflikte sind bei diesen Konstellationen unausweichlich und treiben die Handlung voran, werden aber nicht gelöst - vielmehr enden die Erzählungen offen. Detaillierte Landschafts- und Naturbeschreibungen scheinen den melancholischem Unterton eher zu verstärken als abzuschwächen und je nach eigener Lebenssituation wirken die Erzählungen lange nach.
Für mittlere Büchereien mit entsprechender Leser:innenschaft.Rezensent: Margarete Barth-Specht
Personen: Schwarz, Tanja
Schwarz, Tanja:
In neuem Licht : Romanminiaturen / Tanja Schwarz. - München : hanserblau, 2021. - 268 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-27113-5 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Schwa - Buch