Segal, Ron
Jeder Tag wie heute Roman
Buch

Fiktiver, poetischer Lebensbericht eines alten jüdischen Schriftstellers, der gegen das Vergessen kämpft.


Rezension

Adam Schumacher, ein bekannter jüdischer Schriftsteller, kehrt als neunzigjähriger Holocaustüberlebender zum ersten Mal nach dem Tod seiner Frau Bella nach Deutschland zurück, um für einen befreundeten Verleger sein Leben zu erzählen und das Versprechen einzulösen, das er Bella gegeben hat, ihre Lebensgeschichten aufzuschreiben. Doch viel Zeit bleibt ihm nicht mehr, seine Erinnerungen werden brüchig, Fakten und Fiktion fließen ineinander. Der junge Autor schreibt selbst: "Die Handlung dieses Buches beruht auf den Zeugnissen vieler Holocaustüberlebender, ist jedoch, trotz ihrer weitgehenden Detailtreue, allein der Fantasie des Verfassers entsprungen." Während des Schreibens wird die Vergangenheit wieder lebendig, die große Liebe zur Harfenistin Bella, ihr Aufenthalt im Konzentrationslager und ihr rätselhafter Tod. Adam kämpft gegen Gedächtnisverlust und ist unsicher, was wirkliche Erinnerung ist und was seinen Träumen, seiner Fantasie entspringt.

Der Debütroman Ron Segals ist sprachmächtig, originell und berührend. Literarisch Interessierten sehr zu empfehlen.

Rezensent: Ileana Beckmann


Personen: Segal, Ron

Schlagwörter: Erinnerung Holocaust Demenz

Segal, Ron:
Jeder Tag wie heute : Roman / Ron Segal. Dt. von Ruth Achlama. - Göttingen : Wallstein, 2014. - 139 S. ; 21 cm. - Aus d. Hebr.
ISBN 978-3-8353-1557-0 geb. : EUR 17.90

Zugangsnummer: 2014/0653
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch