Roman über das kurze Leben des christlichen Schriftstellers und Lieddichters (22. März 1903 - 11. Dez. 1942).
Rezension
Die von der Autorin gewählte Romanform erlaubt eine freie Gestaltung durch fiktive Dialoge und szenische Darstellungen. Dadurch können Ambiente und Atmosphäre einer längst vergangenen Zeit heraufbeschworen und im starken Kontrast dazu die dämonischen Zustände in der Diktatur der NS-Zeit dargestellt werden. Der Roman beginnt mit der Schilderung einer festlichen Abendgesellschaft im schlesischen Elternhaus, dem Pfarrhaus in der verträumten Kleinstadt Beuthen an der mittleren Oder. Es folgen Szenen in der Studienzeit in Breslau, in den Redaktionen des Presseverbandes. Später, in bereits die Existenz bedrohender Zeit beim Spiel oder bei Ausflügen mit der Familie, die bewusst Momente aufgreifen, die "sein Glück, sein Hoffen und Fühlen und seinen Humor", ferner seine warmherzige Art, seine innige Liebe zu seiner Frau und seinen Stieftöchtern zeigen. Dabei gewinnen die drei Frauen mehr Kontur als gewöhnlich. Doch schließlich ziehen die dunklen Wolken sich so dramatisch zusammen, dass nur noch der Weg in den gemeinsamen Freitod bleibt. Eingefügt sind zahlreiche Gebet- und Liedtexte, die vom tiefen Glauben und Gottvertrauen zeugen und für die Tragik des kurzen Lebens stehen. Dem Roman sind etwas willkürlich und teilweise fehlerhaft Anmerkungen, ferner eine Aufstellung der benutzen Literatur und eingesehenen Archivalienund ein Bildteil beigegeben,.Faktoren, die den biografischen Ansatz dokumentieren.
Der Roman ist mit großem Engagement auch wegen der eigenen jüdischen Wurzeln eines Großelternteils geschrieben. Die Vielschichtigkeit des hochsensiblen, vielseitig begabten und grüblerischen Protagonisten wird jedoch zu wenig nachgegangen, problematische Aspekte werden nur am Rande angedeutet. Daher nur als ergänzende Lektüre geeignet.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Eberle, Elisabeth
Eberle, Elisabeth:
Jochen Klepper. Licht in dunkler Nacht : Eine Romanbiografie / Elisabeth Eberle. - Asslar : Adeo, 2012. - 223 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-942208-72-7 geb. : EUR 16.99
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