Verroen, Dolf
Josefinchen Mongolinchen
Buch

Lebensgeschichte eines mongoloiden, zu einer jungen Frau herangewachsenen Mädchens.


Rezension

Josenfinchen Mongolinchen erzählt aus dem Alltag einer Familie, zu der die zwanzigjährige mongoloide Josefine und der zehnjährige Bruder Jens gehören. Jens Gedanken und Gefühle fokussierend, modelliert Verroen mit einfachen, beschreibenden Sätzen und fast durchgängig auktorialer Erzählhaltung die Besonderheiten Josefines und der Beziehungen, in denen sie lebt. Mit einem elaborierten sprachlichen Stil von schlichter Eleganz grenzt sich Verroen klar vom Gros gängiger Problemliteratur ab. Sein sprachlich-literarischer Zugriff auf das Thema spiegelt die liebevolle Haltung der Familie gegenüber der ungewöhnlichen Tochter und behauptet entgegen der gesellschaftlichen Tabuisierung des Themas seine einfache Erzählbarkeit. Erzählt werden Episoden aus dem Leben von Josefine, deren verrückte, ungewöhnliche Seiten von ihrer Umwelt gleichermaßen akzeptiert werden, wie diese umgekehrt Anpassungsleistungen auch von ihr fordert.

Ohne die Schwierigkeiten der gesellschaftlichen Integration Josefines zu beschönigen, ist Verroens Erzählung ein beeindruckendes und anrührendes Plädoyer für teilnehmende Toleranz.

Rezensent: Silke Kirch


Personen: Müller, Birte Verroen, Dolf Erdorf, Rolf

Schlagwörter: Behinderung Integration

Verroen, Dolf:
Josefinchen Mongolinchen / Dolf Verroen. Dt. von Rolf Erdorf. Ill. von Birte Müller. - 1. Aufl. - Stuttgart : Verl. Freies Geistesleben, 2006. - 111 S.: Ill.; 21 cm. - Aus d. Niederländ.
ISBN 978-3-7725-2043-3 geb. : EUR 13.50

Zugangsnummer: 0000/0044
Erzählungen 9-12 Jahre - Signatur: Ju 2 Ver - Buch