Der knapp 14-jährige Ich-Erzähler verliert in 9 Wochen viel Gewicht und lernt die Liebe kennen.
Rezension
Österreich 1973. Ein sympathischer, namenloser Teenager aus einem kleinen Dorf, will in den Sommerferien 15 Kilo Übergewicht loswerden, den Aushilfsjob an einer Tankstelle gut machen und bei der Frau des Fernfahrers Tscho Eindruck schinden. Seine überzähligen Pfunde verliert er, indem er sich bewusst ernährt und seinen Körper trainiert. Die Schwärmerei für Tschos engelsgleiche, blonde Frau Elsa wird immer konkreter und bleibt nicht unerwidert. Die Wende in der "Sommeraffäre" geht von Tscho aus. Er nimmt den Jungen auf eine Fernfahrt nach Griechenland mit. Dadurch ändert sich das Leben beider. Der anrührende Roman, der Teile eines Coming-of-Age-Romans und eines Roadmovies hat, besticht nicht durch Action, sondern durch leise, fast melancholische Töne. Sie zeigen, wie sich ein Junge die Welt erobert, indem er seine Ziele verfolgt, sich durchsetzt und die Schwächen der Erwachsenen nicht zu Stolpersteinen werden lässt. Mag das Ende auch ein wenig banal wirken, das Buch ist es ganz sicher nicht.
Vor allem, wenn die berühmten Brenner-Krimis von Wolf Haas bereits vorhanden sind, sollte man auch diese warmherzige Geschichte des österreichischen Autors anbieten.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Haas, Wolf
Haas, Wolf:
Junger Mann : Roman / Wolf Haas. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2018. - 237 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-455-00388-8 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Haa - Buch