Reschke, Karin
Kalter Hund Roman
Buch

Roman über das Erwachsenwerden eines Mädchens im Berlin der Fünfzigerjahre.


Rezension

In der in Besatzungszonen (mit damals noch offenen Grenzen) aufgeteilten Stadt, deren Bild geprägt ist durch Ruinen, Wiederaufbau und den Zuzug von Flüchtlingen, wächst Rose Rapsmund heran. Roses Eltern haben sich getrennt. Sie sucht den Kontakt zu ihrem Vater, der für die Mutter und die Großeltern nur "der Schuft" ist. Ihm kann sie erzählen, was sie bedrückt, die Ausflüge und Gespräche mit dem Vater helfen ihr, einen eigenen Weg ins Leben zu finden. In einer dichten und anspruchvollen Sprache erzählt die Autorin manchmal recht drastisch von der Selbstfindung einer jungen Frau und über die (Un-) Möglichkeit gelingender Liebe. Zugleich ist "Kalter Hund" ein fesselnder Roman über die Verdrängung der NS-Zeit und den Antikommunismus als ideologische Grundlagen des "freien Westens" sowie über die Bedeutung von Kino und Radio in der Nachkriegszeit.

Sehr zu empfehlen für alle, die bereit sind, sich mit der Gedankenwelt einer jungen Frau zu Beginn der Fünfzigerjahre auseinanderzusetzen- und für alle Berlinliebhaber!

Rezensent: Erhard Reschke-Rank


Personen: Reschke, Karin

Schlagwörter: Jugend Berlin Nachkriegszeit 1950er-Jahre

Reschke, Karin:
Kalter Hund : Roman / Karin Reschke. - Frankfurt am Main : Weissbooks, 2009. - 162 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-940888-37-2 geb. : EUR 18.80

Zugangsnummer: 0002/5472
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