Kazim Erdogan ist der Gründer einer Selbsthilfegruppe für türkischstämmige Männer in Berlin.
Rezension
Fragen der Integration sind aktuell wie nie. In Zeiten von Zuwanderungsdiskussionen lohnt nicht nur der Blick in die Gegenwart und Zukunft, sondern auch der in die Vergangenheit. Wie steht es eigentlich mit der Integration derer, die vor Jahren, ja Jahrzehnten nach Deutschland gekommen sind? Kazim Erdogans Männergruppe, allesamt verwurzelt in der Türkei, bietet spannende Einsichten in das Leben von MigrantInnen in Deutschland. Zu Beginn jedes Kapitels - gegliedert nach Themen wie "Heimat", "Gewalt" oder "Zusammenleben" - wird ein Gespräch aus der Männergruppe wiedergegeben, bevor einzelne Schicksale bzw. das Leben des Kazim Erdogan selbst in den Fokus rückt. Ihrem LeserInnenkreis bietet Reporterin Sonja Hartwig auf diese Weise abwechslungsreiche, immer subjektive, aber nichtsdestoweniger bereichernde Einblicke. Dabei kommen schönerweise auch die weniger angenehmen Seiten des Eingewandertenlebens zur Sprache.
Mit persönlichen Einsichten zu einem Gefühl für das große Ganze. Ein relevantes Werk, gerne empfohlen für LeserInnen mit Interesse an gesellschaftlichen Themen.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Hartwig, Sonja
Hartwig, Sonja:
Kazim, wie schaffen wir das? : Kazim Erdogan und seine türkische Männergruppe - vom Zusammenleben in Deutschland / Sonja Hartwig. - München : Dt. Verl.-Anst., 2017. - 236 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-421-04765-6 geb. : EUR 18.00
Soziologie, soziale Fragen - Signatur: Sb Har - Buch