Noch eine Kleist-Biographie aus dem Kleist-Jahr 2011? Ja, aber eine lohnenswerte.
Rezension
2011 war sein Jahr: Der Dramatiker, Lyriker und Erzähler Heinrich von Kleist "feierte" im November seinen 200. Todestag. Verschiedenste Verlage feierten mit - auch finanziell. An Kleist-Biogaphien kam man in einem gut sortierten Buchladen kaum vorbei. Diese allerdings sticht aus der Masse heraus. Adam Soboczynski, stellvertretender Feuilleton-Leiter der ZEIT, nähert sich Kleist auf knappen 90 Seiten nicht in allen Details, sondern versucht vielmehr, die Seele eines Autors einzufangen, dessen inszenierungswürdiger Freitod Generationen von Wissenschaftlern bis heute beschäftigt und ebenso fasziniert. Dabei gelingt es Soboczynski in dieser Biographie nicht nur, ein umfassendes Bild von Kleists Leben und seiner Persönlichkeit zu vermitteln, sondern auch, sich selbst als Erzähler zu profilieren - nie überfordernd, aber dennoch sprachlich und stilistisch ausgefeilt begegnet er den neugierigen LeserInnen auf ihrer Entdeckungsreise.
Ein kompaktes Porträt, das auch nach Ablauf des Kleist-Jahres dauerhaft in vielen Büchereien einen Platz finden sollte.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Soboczynski, Adam
Soboczynski, Adam:
Kleist : Vom Glück des Untergangs / Adam Soboczynski. - München : Luchterhand, 2011. - 90 S.; 21 cm
ISBN 978-3-630-87363-3 geb. : EUR 14.99
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch