Maron, Monika
Krähengekrächz
Buch

Ein Essay über das Verhalten von Krähen und ihre wechselnde Rolle in Mythologie und Literatur.


Rezension

Schon in früheren Romanen von Monika Maron spielt das Verhältnis zwischen Mensch und Tier eine Rolle. Bei den Vorarbeiten zu einem neuen Roman gerät sie auf die Spur der Krähen. Sie studiert Sachliteratur, findet Krähenspuren in der Mythologie, in Gedichten und im modernen Roman. Die Rabenvögel üben eine solche Faszination auf sie aus, dass neben der Buchrecherche ein großes Interesse entsteht, das Verhalten der Krähen auch persönlich zu erforschen. Sie füttert die Vögel auf dem Balkon, streut beim Spaziergang Futterspuren, denen die Krähen in Schwärmen folgen. Ihre Gedanken und Beobachtungen hält Maron fest. Sie beschreibt die sich wandelnde Sicht auf Krähen von Boten der Weisheit zu Unheilverkündern, ist beeindruckt von ihrer Intelligenz und macht sich Gedanken über die animalische Natur des Menschen. "Inzwischen sehe ich den Menschen als Sonderfall der großen Tierfamilie und kann mich nicht einmal entscheiden, ob die menschliche Besonderheit eher ein Glück oder ein Unglück ist."

Das Nachwort von Elke Gilson beleuchtet das Verhältnis zu Tieren in Marons Werk. Leichter, interessanter Lesestoff für natur- und kulturgeschichtlich Interessierte.

Rezensent: Heidrun Martini


Personen: Maron, Monika

Schlagwörter: Tier Kulturgeschichte Verhalten Rabenvögel

Maron, Monika:
Krähengekrächz / Monika Maron. Mit einem Nachwort von Elke Gilson. - Frankfurt : Fischer, 2016. - 61 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-10-048835-0 geb. : EUR 12.00

Zugangsnummer: 2014/3368
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch