Weber, Gregor
Krieg ist nur vorne Scheiße, hinten geht´s! Ein Selbstversuch
Buch

Auseinandersetzung mit der Bundeswehr und ISAF Einsätzen in Afghanistan als Selbstversuch.


Rezension

Der ehemalige Tatortkommissar und Krimiautor Gregor Weber läßt sich von der Bundeswehr reaktivieren, um als Recherche für ein Buch zu einer Innensicht der Bundeswehr und der Einsätze im Kunduz zu gelangen. Für Weber ist es soldatisches Ethos, sich für Schwache einzusetzen und sie zu schützen. Aus seiner Sicht fehlt der ehrliche Dialog der Politik mit dem Volk, ob es legitim ist Gewalt einzusetzen, was zum Dilemma der Armee führt, die nicht weiß, wer sie sein will oder soll. Weber gibt in seinem Buch eine gute Inneneinsicht der Bundeswehr. Er absolviert verschiedene Lehrgänge, beschreibt die Kürze der Ausbildungszeit, in der für den Ernstfall alles sitzen muss, die ungeheuerlichen körperlichen Anforderungen, füllt den Begriff "Kameradschaft" und gibt einen Innenblick in das Soldatenleben im Camp in Afghanistan. Als Mitglied des Pressestabs führt er ein eher privilegiertes Soldatenleben, bringt dennoch dem Leser die Nähe zum Ernstfall, zum Töten und Sterben eindrücklich nah.

Obwohl das Buch Gefahr läuft, die Bundeswehr in die Nähe eines Abenteuercamps zu rücken, ist es dennoch zu empfehlen für thematische Abende zum Thema Bundeswehr, Krieg, Töten.

Rezensent: Christine Helming


Personen: Weber, Gregor

Schlagwörter: Afghanistan Krieg Bundeswehr Legitimation

Weber, Gregor:
Krieg ist nur vorne Scheiße, hinten geht´s! : Ein Selbstversuch / Gregor Weber. - München : Droemer, 2014. - 253 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-426-27610-5 geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 2014/0200
Staat, Politik - Buch