Hulova, Petra
Kurzer Abriss meines Lebens in der mongolischen Steppe Roman
Buch

Mongolische Frauen verschiedener Generationen erzählen aus ihrer Perspektive vom Alltag der Nomaden.


Rezension

Petra Hulovà ist Tschechin, Kulturwissenschaftlerin und hat einige Jahre in der Mongolei gelebt. Sie beschreibt das Leben der dortigen Frauen zwischen den traditionellen Zeltdörfern in der Steppe und einer Existenz an den Rändern der Großstadt in romanhafter Form. Indem sie drei Generationen zu Wort kommen lässt, thematisiert sie nicht nur den familiären Wandel, sondern auch die Perspektivlosigkeit für die Frauen und Mädchen, die auf dem Lande weitgehend rechtlos leben und in der Stadt mangels Bildung und zuverlässigem Netzwerk letztlich nur im Bordell ihren Lebensunterhalt bestreiten können. - Sexuelle Tabus kennen diese von der Autorin als äußerst leidenschaftlich beschriebenen Frauen kaum. Dies gewährt ihnen Freiheit und Probleme zugleich. Denn es fehlt ihnen der Schutz vor ungewolltem Nachwuchs und die eheliche Verantwortung der Männer. Hulovà bedient sich in ihrem ethnologisch untermauerten Roman einer höchst einfachen, direkten und schmucklosen Sprache.

Obwohl die Grenzen zwischen Wirklichkeit und dichterischer Freiheit nicht erkennenbar sind, sei der spannende Roman vor allem Leserinnen mit Interesse an fremden Kulturen und Frauenthemen empfohlen.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising


Personen: Hulova, Petra

Schlagwörter: Frau Sexualität Mongolei

Hulova, Petra:
Kurzer Abriss meines Lebens in der mongolischen Steppe : Roman / Petra Hulova. Dt. von Christa Rothmeier. - München : Luchterhand, 2007. - 301 S. ; 18 cm. - Aus d. Tschech.
ISBN 978-3-630-62127-2 kt. : EUR 9.00

Zugangsnummer: 0002/2928
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