Türcke, Christoph
Lehrerdämmerung Was die neue Lernkultur in den Schulen anrichtet
Buch

Kritik an neueren pädagogischen Konzepten, u.a. Inklusion und dem Kompetenzbegriff.


Rezension

Der emeritierte Philosophieprofessor kritisiert in seinem kurzen Band neuere Tendenzen in der Pädagogik und der Bildungspolitik, wie etwa die Inflationierung des Abiturs und den vagen Kompetenzbegriff, der seines Erachtens zu einer Niveausenkung des Unterrichts führt. Als Belege nennt er u.a. die verbreitete Praxis von Lückentexten, die das Erlernen eines flüssigen Schreibens erschwert und Multiple Choice-Aufgaben in der Mathematik, die zum Raten statt zum logischen Lösen verleiten. Ferner kritisiert er die Ausdehnung der Inklusion, die schwächeren Schülern die Teilnahme an heterogenen Lerngruppen ermöglichen soll, aber angeblich zu deren Ausgrenzung führt. Dagegen lobt er einen mitreißenden Frontalunterricht, der zugleich sozial integriert. Die von Türcke angeführten Beispiele wirken auf den ersten Blick überzeugend. Tatsächlich verkürzen sie die neuere pädagogische Diskussion erheblich. Zwar ist Türckes Kritik z.T. berechtigt, eine tiefgreifende Diskussion der Reformpädagogik leistet er aber nicht.

Ein provokanter Beitrag, der zu Diskussionen anregen kann. Empfohlen ab mittleren Büchereien mit einer Leserschaft, die sich für pädagogische Fragen interessiert.

Rezensent: Peter Bräunlein


Personen: Türcke, Christoph

Schlagwörter: Reformpädagogik Inklusion Bildungspolitik Kompetenzbegriff

Türcke, Christoph:
Lehrerdämmerung : Was die neue Lernkultur in den Schulen anrichtet / Christoph Türcke. - München : Beck, 2016. - 158 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-406-68882-9 kt. : EUR 14.95

Zugangsnummer: 2014/2940
Einzelfragen, weitere Richtungen (Sozialpädagogik, Freizeitpädagogik, Medienpädagogik) - Buch