Große Namen der damaligen deutschen Literaturszene involviert in Liebesaffären und Romanzen voller Leidenschaft.
Rezension
Ein Jahrzehnt voller Emotionen, Leidenschaft und bedeutender Personen der Literaturwelt entfaltet der Autor vor den Lesenden, äußerst lebendig und eloquent, jedoch fern der gängigen Konventionen. Es gelingt ihm, das Who´s Who der deutschen Kunst- und Kulturszene von 1929 bis zum Beginn des II. Weltkrieges September 1939 zu portraitieren. Illies erzählt mitreißend und teilweise amüsierend, aber nie voyeuristisch oder anzüglich, auch feine Ironie gepaart mit Sprachwitz lässt der Autor aufblitzen. Bekannte Namen wie Familie Mann, Gustaf Gründgens, Kurt Tucholsky oder Bertolt Brecht, Marlene Dietrich und D. Bonhoeffer tauchen ebenso auf wie zahllose LiebhaberInnen. Sie alle erleben die ersten Anzeichen der sich anbahnenden Machtergreifung und gehen später überhastet auf die dramatische Flucht Richtung USA oder die Schweiz. Der Autor lässt ein umfangreiches Panorama der Zeitgeschichte entstehen, zieht Querverbindungen und erhellt so ein bisher eher unbekanntes Kapitel der damaligen Gesellschaft.
Eine Fundgrube für Literaturfreunde und an deutscher Vorkriegsgeschichte Interessierte. Für Veranstaltungsarbeit aufgrund der Komplexität bedingt geeignet, Literaturkreise.Rezensent: Christiane Weppner
Personen: Illies, Florian
Illies, Florian:
Liebe in Zeiten des Hasses : Chronik eines Gefühls 1929-1939 / Florian Illies. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2021. - 431 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-10-397073-9 geb. : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Ill - Buch