Marsé, Juan
Liebesweisen in Lolitas Club Roman
Buch

Roman über die Liebe eines geistig Behinderten zu einer Prostituierten und den Kampf zweier ungleicher Brüder um Selbstbestimmung.


Rezension

Valentin ist der geistig Zurückgebliebene, der in einem Bordell an der Straße nach Barcelona als Kellner und Mädchen für alles arbeitet und mit seiner natürlichen Großherzigkeit Wärme in den traurigen Alltag der dort gestrandeten bzw. dorthin verschleppten Frauen bringt und sich in Milena verliebt. Raúl ist Polizist. Wegen schwerer Misshandlung im Dienst wurde er vorläufig suspendiert. Er ist unbeherrscht und brutal und lenkt nun seine gefährliche Aufmerksamkeit ganz auf die Familie, für die er sich verantwortlich glaubt. Valentin wehrt sich gegen die Bevormundung und kämpft um seine Selbstständigkeit. - Der Autor, einer der Maßgeblichen der spanischen Literatur, beleuchtet die dunklen Seiten des Landes. Seinen sehr lebendig gezeichneten Figuren lässt er multiperspektivisch das Wort. Selbst den innerlich moralisch zerstörten, versoffenen und verbitterten Raúl schildert er nicht ohne Mitgefühl.

Diese unter die Haut gehende Geschichte empfehle ich allen LeserInnen, die den realistischen und mitfühlenden Blick auf die dunklen Seiten des Lebens nicht scheuen.

Rezensent: Marlies Selbach-Götting


Personen: Marsé, Juan

Schlagwörter: Gewalt Spanien Prostitution Brüder

Marsé, Juan:
Liebesweisen in Lolitas Club : Roman / Juan Marsé. Dt. von Dagmar Ploetz. - 1. Aufl. - Berlin : Wagenbach, 2007. - 252 S. ; 22 cm. - Aus d. Span.
ISBN 978-3-8031-3213-0 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0002/2652
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch