Kolbe, Uwe
Lietzenlieder Gedichte
Buch

Acht Abteilungen mit in Form und Gehalt sehr unterschiedlichen Gedichten.


Rezension

"Uwe Kolbe bleibt ein Suchender.", so heißt es im Klappentext über den vielfach ausgezeichneten, 1957 in Ostberlin geborenen, Autor, und diese Einschätzung wird beim Lesen der Gedichte bestätigt. Er sucht nach seinen eigenen biografischen Wurzeln. Man kann den Versen Spuren seines Aufwachsens unter dem DDR-Regime entnehmen, man findet Spuren von Orten und Ländern, in denen er gelebt hat, es fallen Namen von Personen, die ihn beeindruckt haben. Ein Suchender ist Kolbe auch im Hinblick auf seine Gedichte selbst. Er experimentiert mit freien Versen ebenso wie mit klassischen Formen wie Sonett, Terzine oder Ode. Es gibt Anklänge an Klopstock und Schiller, man findet eine "Fußspur von Rilke", aber letztendlich macht der Autor aus allem seine ganz individuelle Aussage. Immer wieder klingt Zweifel durch: "Nie kannst du sagen: / Dies ist verstanden, es steht, / ist verfügbar... Und schließlich heißt es: "Ich glaube nicht mehr an das Gedicht." Der Titel des Bändchens greift das Thema des siebten Abschnittes auf, Impressionen der märkischen Landschaft um Lietzen.

Für Lyrikfreunde, die ein Gedicht auch öfter lesen, bis sie über die kunstvolle Sprache zum Inhalt vorstoßen. Nur für sehr gut ausgebaute und nachgefragte Lyrikbestände.

Rezensent: Heidrun Martini


Personen: Kolbe, Uwe

Schlagwörter: Lyrik

Kolbe, Uwe:
Lietzenlieder : Gedichte / Uwe Kolbe. - Frankfurt am Main : Fischer, 2012. - 108 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-10-040222-6 geb. : EUR 16.99

Zugangsnummer: 0003/1021
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch