Wuketits, Franz M.
Lob der Feigheit
Buch

Feigheit soll der bessere Garant zum Überleben sein als Tapferkeit.


Rezension

Diese provokante, im Sinne des Titels gewählte Kurzform, zieht sich wie ein roter Faden durch das vorliegende Buch des Autors, seines Zeichens Wissenschaftstheoretiker (mit Schwerpunkt Biowissenschaften). Darwins "survival of the fittest" beinhaltet nicht "Tapferkeit" von persönlichem oder nationalem Hegemonie-Streben, sondern den unter natürlichen Bedingungen bestangepaßten Organismus, auch in seinem Verhalten. Während der Mensch, "Verhalten" bedacht einzusetzen vermag, handeln Tiere nach angeborenen Mustern, "instinktiv": "Gehorsame" oder "tapfere", auch "feige" Tiere gibt es nicht. "Unterwürfigkeit" (eines unterlegenen Artgenossen) hat mit Feigheit nichts tun: "Lob der Feigheit"? Glaubt der Autor, es hätte durch "Feigheit" je eine Wiedervereinigung gegeben oder die Militärdiktaturen Lateinamerikas wären überwunden worden? "Grau, teurer Freund, ist alle Theorie" (Mephisto in: Faust).

Dennoch ein lesenswertes Buch, schärft es doch des Lesers Verstand und Kritik.

Rezensent: Ingeborg Villwock


Personen: Wuketits, Franz M.

Schlagwörter: Gesellschaftskritik Verhaltensmerkmale

Wuketits, Franz M.:
Lob der Feigheit / Franz M. Wuketits. - Stuttgart : Hirzel, 2008. - 185 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7776-1602-5 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 0002/4549
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