Drobinski, Matthias
Lob des Fatalismus
Buch

Ein wunderbares, entlastendes Büchlein, das den Geist neu ausrichten kann.


Rezension

"Machen Sie sich denn gar keine Sorgen?" - "Würde es denn helfen?" Damit trifft man die Grundthese des Büchleins ziemlich genau. Der Autor möchte angesichts der "Jeder-ist-seines-eigenen-Glückes-Schmied-Gesellschaft" eine Lebenshaltung aus der Schmuddelecke holen. Heute gilt: Optimiere dich, arbeite an dir. Das gilt für Freundschaften, Liebe, Kindererziehung. Und für den Körper. Was aber, wenn dreckige Probleme dreckige Probleme bleiben? Ein gesunder Fatalismus hat deshalb nichts zu tun mit bequemer, zynischer oder depressiver Resignation vor den Zuständen der Welt und dem Lauf des Lebens. Mehr noch, die Schicksalsergebenheit hat eine besondere Kraft: Der Fatalismus beugt sich dem Unausweichlichen und bewahrt doch das Eigene, verkleinert das Übermächtige. Letztlich bleibt ein christlicher Realismus: Gelassenheit, unveränderbare Dinge hinzunehmen, und Mut zu verändern, was zu ändern ist. Mit Gnade und Gottvertrauen lässt es sich auf dem schwankenden Boden des Lebens aushalten.

Keine schlechte Predigtvorbereitung, eine gute Vorlage für Gesprächskreise, die interessiert sind an der psychischen Gestimmtheit von Gesellschaft und Individuen.

Rezensent: Volker Dettmar


Personen: Drobinski, Matthias

Schlagwörter: Gesellschaft Psychologie Gelassenheit Fatalismus

Drobinski, Matthias:
Lob des Fatalismus / Matthias Drobinski. - München : Claudius, 2018. - 132 S. ; 18 cm
ISBN 978-3-532-62811-9 geb. : EUR 14.00

Zugangsnummer: 2014/7094
Arbeitsgebiete und Richtungen, Einzelfragen - Signatur: Pb 3 Dro - Buch