Ein Mädchen lernt fliegen, obwohl es für Frauen verboten ist. Eine Hommage an eine saudische Frauenrechtlerin.
Rezension
Das Mädchen Loujain möchte fliegen lernen, um eines Tages das unendlich weite, gelbleuchtende Sonnenblumenfeld zu sehen. Aber nur Jungen und Männer dürfen fliegen. Frauen ist es verboten. Doch eines Tages bringt der Vater ihr auf Bitte der Mutter das Fliegen bei und fliegt mit ihr zu den Sonnenblumen. Das findet zwar das Missfallen anderer Männer, ermuntert aber auch andere Mädchen, fliegen zu lernen. Die großflächigen Illustrationen lassen ahnen, dass die Geschichte in einem fremden Land spielt. Nur schade, dass dabei ausgerechnet die Darstellung von Loujain nicht zur Identifikation einlädt. Die Erzählung wirkt leider ziemlich disparat: Das Verbot bleibt abstrakt. Für die Eltern ist es keine Frage, dass ihre Tochter fliegen soll. Die Analogie zum Verbot für Frauen, selber Auto zu fahren, vermittelt sich nicht. Das Bilderbuch bezieht sich auf die saudische Frauenrechtlerin Loujain AlHathloul und ist von ihrer Schwester verfasst, aber stellt keinen wirklichen Bezug zu ihrem Leben her.
Die in sich nicht recht stimmige Geschichte ist für Kinder im Vorschulalter nicht zu empfehlen, für ältere nur mit Erläuterungen.Rezensent: Christopher Krieghoff
Personen: Al-Hathloul, Lina Mishra-Newbery, Uma
Loujains Träume von den Sonnenblumen / Lina Al-Hathloul u. Uma Mishra-Newbery. Ill. von Rebecca Green. - Zürich : minedition, 2022. - O. Pag. : überw. Il. ; 30 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-03934-012-5 geb. : EUR 18.00
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Lou - Buch