Die Tunesierin erzählt anschaulich und ergreifend über ihre unglückliche Ehe und den Sprung in ein selbstbestimmtes Leben in Deutschland.
Rezension
Mit 19 Jahren stolpert die Tunesierin Esma in eine Ehe mit einem ihr vollkommen unbekannten Mann. Sofort nach der Hochzeit kehrt der Gastarbeiter nach Deutschland zurück und nimmt seine wenig gebildete und verunsicherte Frau mit. Sprachprobleme, Isolation, Gewalt und Demütigung in der Ehe prägen die folgenden Jahre, bis Esma sich entschließt, den Ausbruch zu wagen und mit den gemeinsamen Kindern den Mann zu verlassen. Die Autorin hat zusammen mit der Journalistin Marianne Moesle ihre eigene Geschichte aufgeschrieben, schildert anschaulich und ohne Larmoyanz insbesondere den nervenaufreibenden Kampf um ihre Kinder. Der Titel "Löwenmutter" zielt explizit auf diese über Jahre dauernde Auseinandersetzung ab. Durch die Ich-Form des Buches wird eine besondere Authentizität vermittelt. Das Buch ist gut lesbar, spannend und ermöglicht einen Einblick in Mentalität und Rollenverständnis einer traditionellen tunesischen Familie.
Aufgrund der Nachfrage nach dieser Art von "Erlebnisliteratur" kann der Titel in jeder Bibliothek bereitgehalten werden.Rezensent: Christine Förster-Grüber
Personen: Abdelhamid, Esma
Abdelhamid, Esma:
Löwenmutter : Mein Ausbruch aus zwölf Jahren Zwangsehe in Deutschland und der Kampf um meine Kinder / Esma Abdelhamid. Marianne Moesle. - 3. Aufl. - Frankfurt am Main : Krüger, 2008. - 316 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8105-0191-2 geb. : EUR 17.90
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch