Als modernes Märchen erzählt: Die Liebesbeziehung eines nicht mehr ganz jungen Paares, die in einer Enttäuschung endet.
Rezension
Sie ist Anfang vierzig und lebt, wie die Autorin, als deutsche Schriftstellerin in Paris. Ein Mann macht ihr den Hof, den sie nichtssagend findet. Nach Jahren treffen sie sich wieder, und er erscheint ihr jetzt geistreich und liebenswert. Sie sind noch nicht lange ein Paar, sehen sich abwechselnd bei ihr in Paris oder auf seinem Landschloss, als sie mit ihm ihren Wunsch nach einem Kind realisieren will. Doch es klappt nicht mit der Schwangerschaft und sie brauchen ärztliche Hilfe. Als die Medizin ihr eine vielleicht letzte Chance ermöglicht, Mutter zu werden, erlebt sie eine herbe Enttäuschung. Durch den erzähltechnischen Kniff, dass die Autorin sich in halb ironischem Plauderton immer wieder mit Léa, der Heldin ihrer angeblich verworfenen ersten Fassung des Romans, auseinandersetzt, die ihr alter ego ist und auch wieder nicht, bekommt diese Liebesgeschichte einen gewissen Pep. Sie wird als gebrochenes modernes Märchen erzählt und davor bewahrt, ins Melodramatische abzugleiten.
Ein selbstironischer, nicht ganz konventionell erzählter Liebesroman für Frauen. Leserinnen, die gerne in rosigen Gefühlen schwelgen wollen, kommen hier nicht auf ihre Kosten.Rezensent: Dr. Lotte Husung
Personen: Weber, Anne
Weber, Anne:
Luft und Liebe : Roman / Anne Weber. - 2. Aufl. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2010. - 188 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-091046-2 geb. : EUR 17.95
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Web - Buch