Mau, Steffen
Lütten Klein Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft
Buch

Soziologischer Blick auf das Leben in der DDR und die widersprüchlichen Wandlungsprozesse seit dem Mauerfall.


Rezension

Steffen Mau (Jg.1968) ist im Rostocker Neubaugebiet "Lütten Klein" aufgewachsen und hat ab 1990 in Sozialwissenschaften studiert. Heute ist er Professor für Makrosoziologie an der Humboldtuniversität. Sein überaus lesenswertes und spannendes Buch schöpft aus dieser doppelten Sicht des Fachmannes und des Teilnehmers des gesellschaftlichen Transformationsprozesses. Ausgehend vom Wohnviertel seiner Kindheit betrachtet er kenntnisreich und fundiert u.a. Wohnungsbau, soziale Nivellierung, Lebensführung, Familie und Erziehung in der DDR. Besonders fesselnd ist für mich seine Darstellung der Entwicklungen nach dem Zusammenbruch der DDR, den er als Soldat der Nationalen Volksarmee in Schwerin und nachfolgend als Student in Berlin erlebte. Zerfallserscheinungen, ausgebremste Demokratisierung und die Übernahmepolitik der Blaupause West werden treffend beschrieben und in ihren Folgen für die soziale Schichtung und die Mentalitäten in Ostdeutschland gewichtet.

Eine umfassende Darstellung mit ausführlichem Literaturverzeichnis. Für soziologisch interessierte Leser*innen ein großer Gewinn.

Rezensent: Gabriele Kassenbrock

Personen: Mau, Steffen

Mau, Steffen:
Lütten Klein : Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft / Steffen Mau. - Berlin : Suhrkamp, 2020. - 284 S. ; 19 cm. - (suhrkamp taschenbuch 5092)
ISBN 978-3-518-47092-3 kt. : EUR 12.00

Zugangsnummer: 2014/9987
Sozialwissenschaften (Staat, Politik, Recht, Wirtschaft) - Signatur: S Mau - Buch