Dorn, Thea
Mädchenmörder Ein Liebesroman
Buch

Im Andenken an die Mädchen, die nicht überlebten, erzählt die junge Julia die Geschichte ihrer brutalen Entführung.


Rezension

Selbst gefangen gehalten, misshandelt und verschleppt, musste Julia mit ansehen, wie andere junge Frauen brutal vergewaltigt und getötet wurden. Schwankend zwischen Entsetzen und Mitgefühl für das Opfer, das zur Mittäterin wird, kann sich der Leser dem Sog ihrer authentisch wirkenden Erzählung kaum entziehen. Dann wechselt plötzlich der Tonfall. Hat Julia bisher versucht, ihr Verhalten zu rechtfertigen, spricht sie jetzt den Entführer Daniel als ihren Geliebten an und zwingt den Leser dazu, das Geschehen und die eigene Haltung dazu neu zu überdenken. - Das Buch thematisiert an der Opfer-Täter-Beziehung Fragen nach Schuld und Mitschuld, aber auch nach Schicksal und göttlicher Bestimmung. Thea Dorn provoziert durch stellenweise vulgäre Sprache, angedeutete Brutalität und die enge Verbindung von Gewalt und Sexualität. Das Buch wirft Fragen auf, ohne Antworten zu geben.

Mitreißend erzählt, zum Nachdenken anregend, kann das Buch doch sehr leicht religiöse Gefühle verletzen. Als Thriller mit spezieller Thematik bedingt zu empfehlen.

Rezensent: Birgit Schönfeld


Personen: Dorn, Thea

Schlagwörter: Opfer Entführung Täter Stockholm-Syndrom

Dorn, Thea:
Mädchenmörder : Ein Liebesroman / Thea Dorn. - 1. Aufl. - München : Manhattan, 2008. - 333 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-442-54583-4 geb. : EUR 19.95

Zugangsnummer: 0002/3326
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch