Im Gefängnis monologisiert Milliardenbetrüger Bernard Madoff über seinen Aufstieg und Fall.
Rezension
2008 wurde der US-Börsen- und Finanzmakler Bernard "Bernie" Madoff festgenommen. Er hatte jahrzehntelang einen Investmentfonds mit dem "Ponzi-Trick" geführt, also Anleger mit hohen Zinsen gelockt und diese mit Hilfe der stets steigenden Kundeneinlagen ausbezahlt. Das System brach zusammen, als Anleger im Zuge der Finanzkrise Milliarden-Einlagen zurückforderten. Madoff wurde zu 150 Jahren Haft verurteilt, der Schaden soll sich auf bis zu 65 Milliarden Dollar belaufen. In ihrer Novelle "Madoffs Traum" lässt Dominique Manotti den einstigen "Börsen-Star" über seinen Aufstieg und seinen Fall plaudern. Ihr Antrieb ist die Empörung darüber, dass einzig Madoff, der ein paar Tausend Reiche übers Ohr haute, verurteilt wurde aber kein einziger jener Banker, die verantwortlich dafür waren, dass Millionen mittelloser Amerikaner bei der Banken- und Finanzkrise ihre Häuser verloren. Und sie will aufklären, etwa über den kriminellen Geldwäschehintergrund von Madoffs Investmentfond und das Mitwissertum der gierigen Anleger. So gibt der 50-seitige Monolog tiefe Einblicke in die Abgründe der Finanzdienstleistungsbranche und die verachtenswerte Ideologie seiner Protagonisten.
Lesenswert für alle, die hinter die Kulissen der Finanzjongleure blicken möchten. Auch für Krankenhausbüchereien geeignet.Rezensent: Michael Freitag
Personen: Manotti, Dominique
Manotti, Dominique:
Madoffs Traum : Novelle / Dominique Manotti. Dt. von Iris Konopik. - Hamburg : Argument, 2014. - 57 S. ; 19 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-86754-401-6 geb. : EUR 8.00
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