Groff, Lauren
Matrix Roman
Buch

Überladene Emanzipationsgeschichte einer unehelichen Königstochter im Kloster.


Rezension

Im 12. Jahrhundert eckt Marie, uneheliche Tochter des Königs, mit ihrer Kämpferinnen-Natur und Weitsicht an. Als sittliche Frau am Hofe scheint sie der Königin nicht geeignet und wird in ein armes Kloster abgeschoben, um dort Priorin zu werden. Durch ihre vielfältigen Ideen und Pläne, den Zusammenhalt der dort lebenden Schwestern und die gemeinsame Tatkraft wird das Kloster zu einer besonderen und einzigartigen Welt, die den sie umgebenden Ländereien weit voraus zu sein scheint. Thematik und erzählerischer Aufbau haben hier durchaus Potenzial, wobei die Grenze zum Kitsch hin und wieder touchiert wird. Literarisch kein Hochgenuss, da sprachlich sehr geschwollen und zu gewollt bei gleichzeitig wahrgenommener Inhaltsleere. Passagenweise leidet die Geschichte unter übermäßiger Verwendung von klerikalen Fachbegriffen, die die durchaus vorhandene atmosphärische Dichte erfrieren lassen.

Nur für Feinschmecker:innen historischer Romane, die nicht vor der Kombination aus Feminismus und Kitsch zurückschrecken.

Rezensent: Lena Danneberg


Personen: Jacobs, Stefanie Groff, Lauren

Schlagwörter: Kloster Emanzipation Historienroman

Groff, Lauren:
Matrix : Roman / Lauren Groff. Dt. von Stefanie Jacobs. - Berlin : Claassen, 2022. - 319 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-546-10037-3 geb. : EUR 24.00

Zugangsnummer: 2015/2001
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Gro - Buch