Stead, Christian Karlson
Mein Name war Judas Roman
Buch

Kluger Roman, der die Person des Judas neu beleuchtet und eine andere Sicht auf Jesus ermöglicht.


Rezension

Sie kannten sich schon seit der Kindheit. Judas, Sohn eines reichen Kaufmanns, und Jesus. Ihre Wege trennten sich. Judas sollte mit der Tochter eines Jerusalemer Priesters verheiratet werden, Jesus ging zu den Radikalen, den Essenern und lernte weiter. Judas hinterging seinen Vater und heiratete seine Liebe, die Hochzeit in Kana aber drohte zum Fiasko zu werden - aber Jesus tauchte auf und verwandelte Wasser zu Wein. Als Judasæ Frau bei der Geburt des ersten Kindes stirbt, schließt er sich Jesus an. Immer bleibt eine Distanz zwischen den Beiden. Judas ist nüchtern und ein nervtötender Realist, während Jesus auf seiner teils mürrischen Suche nach Identität ist. Unter all den Begeisterten ist Judas der kritische Freund, dem der Glaube fehlt, aber er ist derjenige, der in der dunkelsten Stunde nicht wegläuft. Das Buch ist eine Erzählung des Lebens Jesu aus anderer Perspektive, unaufdringlich, ohne missionarischen Impetus. Es ist, als hätte Rudolf Bultmann einen Krimi geschrieben.

Ein gutes Buch, um in Eigenstudium oder Gruppe sich des Bildes des historischen Jesus zu vergewissern.

Rezensent: Volker Dettmar


Personen: Stead, Christian Karlson

Schlagwörter: Jesus Christologie Judas

Stead, Christian Karlson:
Mein Name war Judas : Roman / Christian Karlson Stead. Dt. von Edith Beleites. - Köln : Eichborn, 2012. - 238 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-8479-0509-7 geb. : EUR 19.99

Zugangsnummer: 0003/1029
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch