Marquard, Reiner
Menschenwürdig sterben Vertrauensbasierte Palliativmedizin versus Suizidbeihilfe und Tötung auf Verlangen
Buch

"Assistierter Suizid" versus Vertrauen.


Rezension

Menschenwürde verkümmert zur Floskel, wenn ihr nicht Taten folgen, die den Menschen davon überzeugt sein lassen, dass man seiner unter allen Umständen - also auch im Sterben- gedenkt. "Menschenwürdiges Sterben": Was heißt das für einen Patienten, der dem Tod geweiht ist, ihn herbeisehnt, weil er große Schmerzen empfindet? Ist die in die Diskussion gebrachte Forderung nach einem "assistierten Suizid" ethisch vertretbar? "Selbstbestimmung" ist das Kernwort der Befürworter. Die Diskussion um "menschenwürdiges Sterben" gerät in Schieflage eines Selbstbestimmungskonzeptes, das in hohem Maße auf Misstrauen gegenüber der (Palliativ-)Medizin beruht. Doch: Autonomie ist kein Selbstzweck. Das Kernproblem: "Wir haben nicht analog zur medizinischen Revolution eine Sterbekultur entwickelt. Die Not beim Sterben ist, dass Menschen sterben und dabei verlassen sind." So stellt sich die Aufgabe einer Sterbebegleitung, die in, mit und unter der medizinischen Schmerzlinderung Vertrauen und Trost vermittelt.

Das Buch bietet einen spannenden, ethischen Gegenpol zur Forderung nach dem assistierten Suizid und der Forderung nach Selbstbestimmung am Ende des Lebens.

Rezensent: Christine Stockstrom


Personen: Marquard, Reiner

Schlagwörter: Sterben Palliativmedizin assisitierter Suizid

Marquard, Reiner:
Menschenwürdig sterben : Vertrauensbasierte Palliativmedizin versus Suizidbeihilfe und Tötung auf Verlangen / Reiner Marquard. - Leipzig : Ev. Verl.-Anst., 2014. - 150 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-374-03901-2 kt. : EUR 19.80

Zugangsnummer: 2014/0642
Ethik, Lebensgestaltung - Buch