Bae, Beong-gi
Mias Traumbär
Buch

Ein Bilderbuch und ein Traum begleiten Mia durch einen einsamen Tag.


Rezension

Mias Mutter arbeitet in einem Restaurant, ihr Vater ist Alkoholiker. Schlimmer noch als die dunkle Wohnung in einem Kellergeschoss sind die Einsamkeit und Anonymität, die das Kind in einer fremden Großstadt umgeben. Aber Mia besitzt ein Bilderbuch, in dessen Seiten sie sich hinein fantasiert. Hier begegnet sie einem großen, weißen Bären, in dessen weichem Fell sie sich geborgen fühlen kann. Auf seinem Rücken durchstreift sie die Stadt, begegnet ihrer Mutter und ihrem Vater und holt beide zu sich nach Hause. Das letzte Bild zeigt sie alleine, auf dem kahlen Fußboden schlafend. In den großen, in verschwimmenden Formen und dunklen Farben gehaltenen Illustrationen spiegeln sich Armut und Einsamkeit. Nur der freundliche große Bär strahlt weiß in diese Finsternis hinein. Diese Erzählung aus Korea ist so schlicht wie ein Märchen erzählt, sie vermittelt Traurigkeit, Trost und Rührung zugleich, nicht ohne inmitten einer Glück bringenden Fantasie die ernüchternde Realität zu zeigen.

Kinder ab etwa 5 Jahren werden sich in Mias Gestalt nicht unbedingt selbst wieder finden, aber ihrer eigenen Geborgenheit vielleicht mit weniger Selbstverständlichkeit begegnen.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising


Personen: Bae, Beong-gi

Schlagwörter: Einsamkeit Armut Traum

Bae, Beong-gi:
Mias Traumbär / Beong-gi Bae. Ill. von Seung-min Oh. Dt. von Mirja Maué. - 1. Aufl. - Baar : Aracari, 2011. - O. Pag. : überw. Ill. ; 27 cm. - Aus d. Korean.
ISBN 978-3-905945-22-5 geb. : EUR 14.90

Zugangsnummer: 0002/9541
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Buch