Koenig, Gaspard
Mit Montaigne auf Reisen Abenteuer eines Philosophen zu Pferde
Buch

Gaspard Koenig reitet nach 440 Jahren dieselbe Route wie Michel de Montaigne.


Rezension

1580 reist Montaigne aus der Gemeinde Saint-Michel-de-Montaigne über große Umwege nach Rom. Koenig reitet auf der spanischen Stute Destinada 20 Wochen auf dieser Route und lässt sich vom Reisebericht Montaignes inspirieren. Frankreich, Schweiz, Deutschland, Österreich und Italien durchquert er. Koenig sucht zu Pferde das Unerwartete, Überraschende, Unverfügbare, Ungeregelte. Und das erlebt er. Der Schriftsteller und Philosoph reflektiert seine vielfältigen Begegnungen mit Menschen und Einrichtungen. Über 2-3 Seiten denkt er über Tierwohl, Gesprächsführung, neorurale Träume (kein erklärender Hinweis des Übersetzers), Atheismus, Vertrauen, Regionalität und Zentralität, Gendern, Liberalismus, Grundeinkommen (ein von ihm bevorzugtes Thema), Überfluß, Kolonialismus, Risiko, Tourismus usw. nach. Eine seiner Erkenntnisse: "Lernen zu leben, ohne Spuren zu hinterlassen." (501) Die Spur seines Buchs ist 556 Seiten lang, er ist belesen, seine Einlassungen gehen nicht in die Tiefe und auch nicht in die Höhe. Der Reisebericht lässt sich flüssig lesen, eine nette Lektüre.

Wer Zeit hat oder sich nimmt und Reiseberichte mag ... Montaigne-Forscher ...

Rezensent: Martin Schulz


Personen: Koenig, Gaspard Roth, Tobias

Schlagwörter: Europa Reise Montaigne Unerwartete

Koenig, Gaspard:
Mit Montaigne auf Reisen : Abenteuer eines Philosophen zu Pferde / Gaspard Koenig. Dt. von Tobias Roth. - Köln : Galiani, 2022. - 555 S. ; 22 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-86971-258-1 geb. : EUR 32.00

Zugangsnummer: 2015/1934
Europa (einschl. asiatischer Teil Rußlands) - Signatur: Ed Koe - Buch