Mulan, Münchnerin mit deutsch-chinesischen Eltern, lernt ihre zweite "Heimat" kennen und so auch sich selbst besser.
Rezension
Mulan, Teenie-Münchnerin hat Stress mit der chinesischen Mutter. Sie lehnt deren Kultur ab, ihr Aussehen ist exotisch genug. Der deutsche Vater rät zu drei Monaten Shanghai bei der Verwandtschaft, mit Sprachkurs. Mittels dieser Familiengeschichte taucht der Leser nun ein in die fremde Kultur, lernt Wohn- und Arbeitsverhältnisse kennen, Tempelrituale, Freizeit mit Karaoke, große Gastfreundschaft und immer wieder Essen samt Einkauf, Feilschen und Zubereitung, außerdem Denkweisen von der älteren Generation, der einstigen Rotgardistin-Oma, die als »Barfußärztin« arbeitete, bis zur gleichaltrigen, dem Cousin, der die Internet-Zensur zu umgehen sucht und für die Uni-Zulassung paukt. Nein, es ist kein Reisebericht, es ist spannende Kultur- samt kurzer Liebesgeschichte sowie Historie über drei Generationen, einschließlich Familienkonflikten. Mulans Mutter blieb 1989 nach einem Auslandssemester in Bayern, angesichts der Zustände in China. Hornfeck, die fünf Jahre in Taipeh lebte, versteht es Atmosphäre zu schaffen und zu erzählen, auch von Mulans Gefühlen zwischen den Kulturen.
Sehr empfohlen für alle Leser ab 15 J. zur Entdeckung einer gänzlich fremden Welt.Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt
Personen: Hornfeck, Susanne
Hornfeck, Susanne:
Mulan. Verliebt in Shanghai : Roman / Susanne Hornfeck. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2016. - 260 S. ; 21 cm. - (Reihe Hanser)
ISBN 978-3-423-65022-9 kt. : EUR 12.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch