Nettel, Guadalupe
Nach dem Winter Roman
Buch

Über die Sehnsucht nach Nähe und die Schwierigkeit sich darauf einzulassen.


Rezension

Cecilia ist eine mexikanische Studentin, die einsam und zurückgezogen am Friedhof Père Lachaise in Paris wohnt. Claudio, ein Exilkubaner, lebt als Lektor in New York, er ist ein oberflächlicher Macho, der mit sich und seinem Liebesleben unzufrieden ist. Beide erleben im Winter Schmerz und Trauer, begeben sich in glücklose Beziehungen. Als sie sich zufällig über gemeinsame Bekannte in Paris begegnen, verlieben sie sich ineinander. Gespräche über Literatur, E-Mails und Musik verbinden die beiden. Doch als Cecilia sich aufmacht, Claudio in New York zu besuchen, kommt nicht alles so, wie sie es sich erhofft hatten. Gefangen in ihren Befindlichkeiten und Problemen, können die beiden nicht wirklich aufeinander zugehen. Der Roman aus dem Spanischen ist melancholisch, düster und einfühlsam in einer klaren, flüssigen Sprache abwechselnd aus den Perspektiven der Protagonisten geschrieben.

Für Leser mit Interesse an Lateinamerika, der Einsamkeit in Großstädten und der Suche nach der idealen Liebe ein atmosphärisch dichter Roman.

Rezensent: Stefanie Drüsedau


Personen: Nettel, Guadalupe

Schlagwörter: Liebe Einsamkeit Lateinamerika Enttäuschung

Nettel, Guadalupe:
Nach dem Winter : Roman / Guadalupe Nettel. Dt. von Carola Fischer. - München : Blessing, 2018. - 344 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-89667-613-9 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2014/5948
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Net - Buch