Erzählungen über die moderne Welt.
Rezension
Philipp Schönthaler, Jahrgang 1976, scheint zu jener seit langem aktuellen Schriftstellergeneration zu gehören, die weniger aus sich heraus schreibt, als vielmehr das Ziel besitzt, als Hansdampf in allen Kunstgassen mit Studium und / oder Betätigung in möglichst vielen Bereichen aufgestylte Texte zu fabrizieren. Und wirklich, das gelingt ihm in diesem Erzählband ganz gut. Geschichten aus dem Kern der Gesellschaft, Geschichten über eine Welt als Maschinerie, über den Körper als biologisches Getriebe, über Ziele, die nur als Hürde zur nächsten Herausforderung dienen. Erfolg, Enttäuschung, Tod - alles relativ. Hauptsache, es geht weiter. Da erweist sich Schönthaler als genauer Beobachter, als Perspektivenspieler, als Wortverschlucker, der Ellipsen setzt, inklusive denen man trotzdem alles noch gut verstehen kann. Das ist ein sehr guter Ansatz und wird trotzdem allzu schnell beliebig. Schade eigentlich. Wie wäre es nächstes Mal mit ein wenig Abwechslung?
Ein handwerklich ausgefeilter, aber nicht allzu bewegender Erzählband für Leser/-innen auf der Suche nach Lektüre mit gehobenem Sprachniveau.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Schönthaler, Philipp
Schönthaler, Philipp:
Nach oben ist das Leben offen : Erzählungen / Philipp Schönthaler. - Berlin : Matthes & Seitz, 2012. - 201 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-88221-584-7 geb. : EUR 19.90
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