Nichelmann, Johannes
Nachwendekinder Die DDR, unsere Eltern und das große Schweigen
Buch

Porträt einer Generation, die den Staat, in dem sie geboren wurde, nie kennengelernt hat.


Rezension

Franziska, Lukas und Marie, Jahrgang 1985-92, sind in ein Land hineingeboren, das kurz nach ihrer Geburt zu existieren aufgehört hat. Sie kennen es nur aus den Erzählungen ihrer Eltern. Diese bleiben für sie aber häufig auf Klischees begrenzt. Erlebt wird ein großes Schweigen und somit das Fehlen eines biografischen Fundaments. War die DDR ein langanhaltender Sommerurlaub oder ein nicht enden wollender Aufenthalt in Stasiknästen? Johannes Nichelmann, ebenfalls Nachwendekind, Politikwissenschaftler, Autor und Reporter spürt in seinem Buch seiner eigenen Biografie nach und versucht die entstandene Lücke in Interviews mit anderen Nachwendekindern zu füllen. Welchen Blick haben sie auf die DDR? Im zweiten Teil seines Buches begleitet Nichelmann seine Interviewpartner in meist erstmals offen geführten Gesprächen mit der Elterngeneration auch über schwierige Themen wie Stasizugehörigkeit, Spitzelapparat, Verlust der Ideale und der persönlichen und beruflichen Perspektiven.

Sehr wichtiger Beitrag zur Minimierung der durch Schweigen entstehenden Ost/West- und Generationenkonflikte. Vielen Lesern zu empfehlen.

Rezensent: Christine Helming


Personen: Nichelmann, Johannes

Schlagwörter: DDR Wiedervereinigung Teilung Nachwendekinder

Nichelmann, Johannes:
Nachwendekinder : Die DDR, unsere Eltern und das große Schweigen / Johannes Nichelmann. - Berlin : Ullstein fünf, 2019. - 266 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-96101-034-9 geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2014/8145
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Nic - Buch