Ofner, Agnes
Nicht so das Bilderbuchmädchen
Buch

Sam zieht gegenüber ein - Zara sieht ihn weinen und schreibt sich mit Zettelbotschaften am Fenster in sein Vertrauen.


Rezension

Ein stilles, kleines Kunstwerk! Ich verrate nichts; die Autorin greift das wichtige Thema der Suche nach Identität, Akzeptanz und Geborgenheit so behutsam, so unprätentiös auf, dass das Menschsein und Erwachsenwerden auf mehreren Ebenen im Mittelpunkt steht. Der Roman ist aus den Perspektiven der beiden Protagonisten geschrieben, die sich nur per Zettelbotschaft aus der Distanz der Wohnblöcke "kennen". Auch die reale Kommunikation in Familie und Freundeskreis ist nicht leichter, wenn man sich mitteilen will über die wirklich wichtigen Dinge im Leben oder gar den Sinn des Lebens, ob es sich nun um die Mutter, Eltern, beste Freundin, den fremden oder den angebeteten Jungen dreht. Unaufgeregt und in passender Sprache, selten witzig, durchgängig gut beobachtend gelingt es, die Leser*innen mit der Frage zu beschäftigen, was Sam eigentlich so traurig macht. Und am Ende ist das gar nicht mehr so wichtig, weil es Begegnung gibt, egal, wie kalt es draußen (in der Welt) ist.

Eine gelungene Lektüre über die Suche nach (sexueller) Identität; Kinder ab 12 Jahren - Schule.

Rezensent: Frauke Thees


Personen: Ofner, Agnes

Schlagwörter: Familie Freundschaft Identitätssuche

Ofner, Agnes:
Nicht so das Bilderbuchmädchen / Agnes Ofner. - Wien : Jungbrunnen, 2019. - 177 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7026-5937-0 geb. : EUR 17.00

Zugangsnummer: 2014/7896
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Ofn - Buch