Borchers, Elisabeth
Nicht zur Veröffentlichung bestimmt Ein Fragment
Buch

Rückschau und Reflexion über zunehmende Einsamkeit im Alter, aber auch eine neue, sehnsuchtsvolle Beziehung.


Rezension

Die autobiographischen Aufzeichnungen der Lyrikerin und einflussreichen Lektorin, zunächst beim Luchterhand dann von 1971 bis 1998 beim Suhrkamp Verlag, sind Fragment geblieben. Dennoch werden am Literaturbetrieb Interessierte die Tagebucheintragungen - oft in großem zeitlichen Abstand - zwischen Juni 1999 und 2005 mit Interesse lesen. Die Urteile, die Einschätzungen der einflussreichen Cheflektorin, hoch respektiert, aber auch gefürchtet, mütterlich umsorgend und zugleich schnell und scharf urteilende Zensorin. Sie war selbst Autorin zahlreicher Kinderbücher, Herausgeberin etlicher Sammelbände, Übersetzerin aus dem Französischen. Hier blickt sie zurück auf Kindertage am Niederrhein, erinnert sich an die alten Eltern und viele Weggenossen und an manch eine persönliche Kränkung als Lektorin, der eine Hintergrundrolle zugewiesen wurde, selbst dann, wenn sie ganz wesentlich zum Erfolg eines Titels beigetragen hatte. Verletzungen, die bitter machen, selbst da, wo es an Glanzzeiten im literarischen Rampenlicht nicht gemangelt hat.

Der Kreis der Interessierten wird naturgemäß begrenzt sein, zumal viele Namen von Personen heutigen Lesern nichts mehr sagen und bedauerlicherweise in den Anmerkungen nicht aufgeschlüsselt werden.

Rezensent: Halgard Kuhn


Personen: Borchers, Elisabeth

Schlagwörter: Literatur Alter Einsamkeit Lektorat

Borchers, Elisabeth:
Nicht zur Veröffentlichung bestimmt : Ein Fragment / Elisabeth Borchers. Hg. und mit einem Nachwort von Martin Lüdke. - Frankfurt : Weissbooks, 2018. - 167 S. : Ill. ; 20 cm
ISBN 978-3-86337-103-6 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2014/5913
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Bor - Buch