Barnes, Julian
Nichts, was man fürchten müsste
Buch

Die Biografie eines vergnüglichen Schriftstellers am Leitfaden seiner Angst vor dem Tod.


Rezension

"Ich glaube nicht an Gott, aber ich vermisse ihn." - Mit diesem Satz beginnt das Buch von Julian Barnes, dem wir viele heitere Bücher über große Themen verdanken wie z.B. "Die Geschichte der Welt in 10 1/2 Kapiteln". Julian Barnes leidet an akuter Todesangst, die ihn manchmal nachts Schweiß gebadet aufwachen lässt. Unaufhörlich kreisen seine Gedanken in diesem Buch um den Tod. Er erzählt, wie es großen Schriftstellern damit ging und wie seine Eltern mit ihm zurecht kamen. Er lässt seinen Bruder reden und geht alle Sätze durch, die man über den Tod sagt. Sie überzeugen ihn letztlich alle nicht. Weder: "Wir leben in unseren Kindern weiter", noch: "In unseren Büchern sind wir unsterblich". Sein eigener Tod bleibt ihm unbegreiflich und Angst auslösend. Dabei ist der Ton des Buches heiter und sehr gelehrt. Es kümmert sich um den Leser und unterhält ihn prächtig. Es ist ebenso vergnüglich zu lesen, wie die anderen Julian Barnes Bücher, die ich kenne.

Das Buch für den Herbst mit seinen bunt gefärbten toten Blättern und den einsetzenden Winterstürmen. Kapitelweise im Ohrensessel oder abschnittsweise im Gesprächskreis zu lesen.

Rezensent: Frank Hiddemann


Personen: Barnes, Julian

Schlagwörter: Familie Tod Literatur Religion

Barnes, Julian:
Nichts, was man fürchten müsste / Julian Barnes. Dt. von Gertraude Krueger. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2010. - 332 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-462-04186-6 geb. : EUR 19.95

Zugangsnummer: 0002/7486
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Bar - Buch