Ein Schauspiel um Moral in den Zeiten der zunehmenden Verknappung von Rohstoffen.
Rezension
Das Schauspiel des 38-jährigen Autors wurde im September 2009 im Deutschen Theater in Berlin uraufgeführt. Schon in seinem Roman "Hundert Tage" hatte er sich mit einem brisanten Thema - Entwicklungshilfe - befasst. In seinem neuen Werk thematisiert er die Abhängigkeit vom wichtigsten Rohstoff des Industriezeitalters: dem Öl. Seit drei Jahren leben Edgar und das Paar Eva und Herbert in der fiktiven Stadt Beryok am Rande der Taiga. Herbert hat von der Regierung eine Förderlizenz gekauft. Doch er findet kein Öl. Für Eva ist das vergebliche Warten besonders verstörend, sie wird zunehmend zur Trinkerin. Die einheimische Dienerin ist ihre enge Vertraute. Die Gier nach Reichtum zerrüttet die Beziehungen der drei Deutschen, es kommt zum Mord. Die Aufopferung für die falsche Sache wird zur Selbsttäuschung.
Ein wichtiger aktueller Text zum Nachdenken über Moral und Humanität bei der Erreichung politisch-wirtschaftlicher Ziele.Rezensent: Christine Razum
Personen: Bärfuss, Lukas
Bärfuss, Lukas:
Öl : Schauspiel / Lukas Bärfuss. - Göttingen : Wallstein, 2009. - 67 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8353-0534-2 geb. : EUR 12.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch