Geburt, Leben, Sterben und Auferstehung Jesu aus der Sicht eines Erzengels (bzw. eines anglikanischen Pastors).
Rezension
Der Erzrengel Oriel ist verantwortlich für Planung und Ablauf der Menschwerdung Jesu, darf aber nicht in den göttlichen Plan eingreifen, und sowohl die Menschen als auch Luzifer haben volle Handlungsfreiheit. Himmlisches und irdisches Geschehen wird breit geschildert, ausgeschmückt mit vielen Details - oft komisch-witzig durch die Engelperspektive, aber auch ernst tiefsinnig. Der unergründliche Gott ist schlicht der Chef, und es gibt Diensbesprechungen in seinem Büro. Das wirkt menschlich reduziert, oft geradezu flapsig. Doch die Darstellung des göttlich-menschlichen Jesu ist differenziert, einfühlsam, lässt das Unbegreifliche ahnen. Geschickt sind die Geschichten aus seinem Leben - analog, aber nicht getreu dem Lukas-Evangelium - in die Handlung geknüpft und eröffnen Zugang und Verstehen. Manchmal bordet die Fantasie allerdings über, und es fehlt nicht viel bis zum Abgleiten.
Ein lesenswertes Buch, an dem sicher auch weniger Bibelinteressierte Freude haben sowie junge Leser, auf die die Sprache zugeschnitten scheint. - 04/56Rezensent: Antje Graubner
Personen: Harrison, Robert
Harrison, Robert:
Oriels Tagebuch : Aufzeichnungen eines Erzengels - Roman / Robert Harrison. Dt. von Angelika Klein-Esselborn. - 1. Aufl. - Stuttgart : Ed. Anker, 2003. - 250 S. : 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-7675-1849-0 geb. : EUR 16.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Har - Buch