Fischer, Saskia
Ostergewitter Roman
Buch

Die junge Aleit ist Epileptikerin. Nach einem heftigen Anfall beginnt sie die Geheimnisse ihrer Familie zu lüften.


Rezension

Aleit fährt zu Ostern mit Mann und kleiner Tochter nach Hause. Mehrere heftige epileptische Anfälle lassen sie plötzlich überdeutlich die familiären Zusammenhänge erkennen und die ihr darin zugedachte Rolle. Als sie befürchten muss, dass sich der Feindtling, ihr Stiefvater, auch an ihrer Tochter vergreifen wird, reist sie überstürzt ab. Endlich hat sie die Kraft etwas gegen ihn zu unternehmen, indem sie die Schule, in der er als Hausmeister arbeitet, von dessen Veranlagung unterrichtet und Konsequenzen fordert. In einer Anhörung soll sie ihre Aussage machen. Sie kippt erneut um und findet sich im Krankenhaus wieder. Die Autorin Saskia Fischer hat mit ihrem Romandebüt ein brisantes Thema großartig umgesetzt. Die familiäre Situation ist bedrückend glaubwürdig dargestellt. Da sie überwiegend im Rückblick erzählt wird, entsteht eine Distanz, die das Thema besser aushaltbar macht.

Das Buch lädt ein zur Diskussion über familiäre Missstände und deren Auswirkungen auf den Einzelnen.

Rezensent: Susanne Brenner


Personen: Fischer, Saskia

Schlagwörter: Sexueller Missbrauch Familienlügen Epilepsie

Fischer, Saskia:
Ostergewitter : Roman / Saskia Fischer. - Berlin : Suhrkamp, 2012. - 195 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-518-42280-9 geb. : EUR 19.95

Zugangsnummer: 0003/0483
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch