Porträt des Lebens auf Sylt.
Rezension
Die nördlichste Insel Deutschlands ist eine sehr besondere Insel, deren Bewohner*innen sich durch Heimatliebe, Geschäftssinn und Gewinnstreben auszeichnen. Die Kinder hatten seit Beginn der Touristenzeit in den fünfziger Jahren ihren Eltern zu gehorchen und alles dem Betrieb unterzuordnen. Die Autorin, deren Eltern ein sehr großes und bekanntes Pelzgeschäft ihr Eigen nannten, erinnert sich in ihrem Werk, das sich schnell und leicht lesen lässt, an fast alle Probleme, die sich für sie mit ihrer Heimat verbinden. Ob es die bedrohte Landschaft ist, das nun fehlende Krankenhaus, die Überfremdung der Wohnlandschaft durch sehr reiche Gäste, der Wegzug der einheimischen Bevölkerung, die unterschiedlichen sog. Prominenten, um nur einiges zu nennen. Natürlich können die Leser*innen auch an der persönlichen Entwicklung der Autorin teilnehmen. Ausgangspunkt für alles sind immer die Werkstatt und der Laden der Familie, die aus Oma, Vater und Mutter besteht.
Oft sehr gekonnt, manchmal auf lustige Art, oft aber auch sehr traurig und melancholisch, porträtiert sie Sylt. Das Buch könnte in unseren Büchereien zu finden sein, nicht nur für Touristen.Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Matthiessen, Susanne
Matthiessen, Susanne:
Ozelot und Friesennerz : Roman einer Sylter Kindheit / Susanne Matthiessen. - Berlin : Ullstein, 2020. - 244 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-550-20064-9 geb. : EUR 20.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Mat - Buch