Graphic Novel über eine ungewöhnliche Familie. Ein skurriles Plädoyer für mehr Toleranz.
Rezension
Die preisgekrönte Transplantationsforscherin Linda Waldbeck ist über ihre Arbeit zu alt geworden, um eine Familie zu gründen. Kurzerhand näht sie sich aus den Leichenteilen der Restekiste ihres Labors vier 'Kinder': Ben, Tim, Jan und Wei, die rein optisch mit ihren Tentakeln und Vogelfüßen recht ungewöhnlich aussehen. Bei dem Versuch mit ihnen ein neues, normales Leben zu führen, stößt Linda auf einige Probleme, vor allem mit der Regenbogenpresse und skeptischen Nachbarn. Ein Umzug und ein Selbstmordanschlag führen schließlich zum Happy End einer Geschichte, deren schwarzer Humor zum Schmunzeln einlädt, die aktuelle Gesellschaftsprobleme anschneidet, aber auch viel Konstruiertes mitbringt. Der Zeichenstil ist reduziert, mit klaren Linien und wenigen Farbakzenten. Das Buch ist sicher kein Selbstläufer und die Einsatzfrage ist problematisch. Vor einer Anschaffung sollte unbedingt ein Blick hinein geworfen werden.
Als Graphic Novel richtet sich dieses Buch an ein erwachsenes Publikum, es kann aber vielleicht auch im Ju3-Bereich für ältere Jugendliche empfohlen werden.Rezensent: Annemarie Hagmayer
Personen: Greve, Katharina
Greve, Katharina:
Patchwork : Frau Doktor Waldbeck näht sich eine Familie / Katharina Greve. Ill. von Katharina Greve. - Gütersloh : Gütersloher Verl. - Haus, 2011. - 80 S. : überw. Ill. ; 25 cm
ISBN 978-3-579-07053-7 kt. : EUR 14.99
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch