Schulze, Ingo
Peter Holtz. Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst Roman
Buch

Das Waisenkind Peter Holtz wächst zur Wendezeit auf. Beim Versuch die Menschen glücklich zu machen erlebt er so einiges.


Rezension

Peter Holtz nimmt alles wörtlich, auch die Maximen des Sozialismus. Bei seinen Mitmenschen stößt er damit auf Unverständnis oder sogar Ablehnung. Als er als Jugendlicher zufällig Mitglied einer Punkband wird, möchte die Stasi genauer darüber informiert werden. Da Peter voller Stolz überall davon erzählt, verliert die Staatssicherheit zu seiner Verwunderung sofort wieder das Interesse. Es gelingt ihm, als überzeugtem Sozialisten, auch das Christentum in sein Weltbild zu integrieren. Nach der Grenzöffnung muss er sich dann auch noch mit dem Kapitalismus auseinandersetzen. Er gelangt unverhofft zu einigem Wohlstand, wird allerdings nicht glücklich. Mit seinem Schelmenroman über die Wendezeit übt der Autor deutliche Kapitalismuskritik. Auf 571 Seiten, unterteilt in 10 Bücher, liest sich der Roman überwiegend amüsant, manchmal etwas langatmig und klischeehaft. Der Ich-Erzähler Peter Holtz ist ein schlichtes Gemüt, was der gewählte Sprachstil widerspiegelt.

Aufgrund seiner Längen ist der Roman nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Zur Anregung von Diskussionen über die Wendezeit und deren Auswirkungen ist das Buch gut geeignet.

Rezensent: Susanne Brenner


Personen: Schulze, Ingo

Schlagwörter: Deutschland Wendezeit Schelmenroman

Schulze, Ingo:
Peter Holtz. Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst : Roman / Ingo Schulze. - Frankfurt : Fischer, 2017. - 570 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-397204-7 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2014/5156
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Schul - Buch