Can, Safiye
Poesie und Pandemie Gedichte
Buch

Gedichte über die Liebe, die Arbeit und die häusliche Isolation während des Corona-Lockdowns.


Rezension

Die Texte der jungen Dichterin mit tscherkessischen Wurzeln, insbesondere das Langgedicht über die Pandemie, erinnern an einen Notstand, der über Nacht über uns hereingebrochen ist. Was mussten wir nicht alles lernen? Unvorbereitet und von Wohlergehen verwöhnt mussten wir ganz von vorne anfangen. "Wir haben in diesem Jahr gelernt, / wie man sich die Hände wäscht." Und "dass der Notstand kommt / unangemeldet / plötzlich da ist." Wir hatten das Selbstverständliche verlernt: Uns zu bedanken für wichtige Dienstleistungen, uns als Teil der ganzen Menschheit zu verstehen. Nur gesellschaftliche Solidarität garantiert unser Überleben, erst freundschaftliche Kontakte machen uns zu vollwertigen Menschen. Safiye Cans Gedichte sind engagiert, sie rufen uns konkret Erlebtes zu, das wir fast schon wieder verdrängt haben. Sie pflegen die leitmotivische Wiederholung und nehmen damit den Charakter und die Leichtigkeit von Liedern an, die unmittelbar zum Ohr dringen und spontan verstanden werden.

Dieser schmale Gedichtband dürfte besonders junge Erwachsene ansprechen, die von der Quarantäne und der allgemeinen Ausbremsung ihres Lebens ganz empfindlich getroffen wurden.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising


Personen: Can, Safiye

Schlagwörter: Liebe Solidarität Pandemie

Can, Safiye:
Poesie und Pandemie : Gedichte / Safiye Can. - Göttingen : Wallstein, 2021. - 89 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-8353-5008-3 geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 2015/0776
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Can - Buch