Enright, Anne
Rosaleens Fest Roman
Buch

Ein klassischer Familienroman, der über zwei Jahrzehnte einen intensiven Einblick in das oft schwierige Verhältnis zwischen Müttern und ihren Kindern gibt.


Rezension

Die Mutter Rosaleen hat zu keinem ihrer vier Kinder eine wirklich enge Beziehung entwickelt. Vielmehr bleibt sie bis ins hohe Alter unnahbar. Nun sitzt sie in ihrem viel zu großen Haus an der irischen Westküste, schreibt Weihnachtskarten und teilt ihren Kindern mit, dass sie das Haus verkaufen will. Ihre beiden Söhne sind im Ausland. Dan, lebt als schwuler Mann in New York und Emmet mit seiner Freundin als Entwicklungshelfer im Sudan. Die beiden Töchter Hanna mit ihren ungelösten Problemen, wie die misslungene Karriere als Schauspielerin und Constance, verheiratet, drei Kinder, sind in der Nähe der Mutter geblieben. Während des Weihnachtsessens kommt es zum Streit unter den Geschwistern. Rosaleen flüchtet in die Einsamkeit. Ihre Kinder suchen sie, überwältigt von ihren Gefühlen. Die Autorin führt die verschiedenen Figuren des Romans zunächst durch die vergangenen zwanzig Jahre, bevor es zur letzten weihnachtlichen Zusammenkunft kommt. Zum Fest haben alle die Chance, ein zweites Mal ins Leben aufzubrechen. Damit zeichnet sich gegen Ende ein zarter Hoffnungsschimmer vor der düsteren Atmosphäre ab.

Ein sehr empfehlenswerter Familienroman, in dem die mühsam aufrechterhaltene Fassade einer Familie zerbricht.

Rezensent: Ingeborg Vogt


Personen: Enright, Anne

Schlagwörter: Familie Irland Gefühlskälte

Enright, Anne:
Rosaleens Fest : Roman / Anne Enright. Dt. von Hans-Christian Oeser. - München : Dt. Verl.-Anst., 2015. - 376 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-421-04700-7 geb. : EUR 19.99

Zugangsnummer: 2014/2609
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch