Meyer, Philipp
Rost Roman
Buch

Als Krimi getarnter Gesellschaftsroman, der den Verfall der alten amerikanischen Ideale eindrucksvoll vorführt.


Rezension

Buell, einst blühendes Zentrum der amerikanischen Stahlindustrie, verödet. Die Fabriken und Kokereien rosten demontiert vor sich hin, die Bevölkerung wandert ab. Die, die bleiben, haben keine Hoffnung mehr und keine Kraft zu gehen. Der brillant begabte Isaac und die Sortskanone Billy, gerade fertig mit der Schule, stehen vor Entscheidungen:was tun?; wohin?; haben wir überhaupt eine Zukunft? Da geschieht ein Mord, und die Freunde stecken mitten drin. - In erzähltechnisch virtuosem Wechsel zwischen personaler Perspektive und allwissendem Erzähler werden individuelle Psychogramme mit grandiosen Schilderungen der verfallenden Kulturlandschaft kontrastiert und es wird gezeigt, wie die Natur ihr Terrain zurückerobert, während der traditionelle amerikanische Glaube an eine Zukunft einer durch tiefe Menschlichkeit und Liebe geprägten Melancholie Platz macht. Ein großer Erzähler meldet sich hier erstmals zu Wort!

Gesellschaftsroman, der die Niedergangsstimmung im ehemaligen Industriezentrum Amerikas in der Form des Kriminalromans aufnimmt.

Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller


Personen: Meyer, Philipp

Schlagwörter: Zukunft Ideale Perspektivlosigkeit

Meyer, Philipp:
Rost : Roman / Philipp Meyer. Dt. von Frank Heibert. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2010. - 464 S. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-608-00467-0 geb. : EUR 22.90

Zugangsnummer: 0002/7924
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch