Ein in die Jahre gekommener Kriminalbeamter aus der Provinz wird nach Tokio zur Weiterbildung geschickt.
Rezension
Bernie Ahlweg aus Peine, Niedersachsen, ist mit seinen fünfzig Jahren alles andere als ein Vorzeigepolizist. Seine Lebensmitte ist eher die Skatrunde im "Härke-Eck" als die Verbrecherjagd. Zur Lösung von Fällen konsultiert er statt des Computers lieber klassische Kriminalromane. Sein neuer Chef schickt ihn deswegen mit sanfter Gewalt zur Fortbildung in rechnergestützter Kriminalistik nach Japan. Kaum dort angekommen darf Ahlweg als "Praktikant" an der Aufklärung eines ungewöhnlichen Mordes an einer hochbetagten Dame mitarbeiten. Bald stellt sich heraus, dass nicht nur die lokale Mafia, sondern auch die hohe Politik in diesen Fall verwickelt ist. Sowohl die japanische Kommissarin als auch die Ermittlungen im Rotlicht-Milieu sorgen für die entsprechende Spannung. - Nebenbei erfährt der Leser viel über den Alltag und die Hintergründe der fernöstlichen Gesellschaft. Insbesondere über den Missbrauch von Frauen in Geschichte und Gegenwart. Germis arbeitet dort seit Jahren als Fachjournalist.
Ein flott geschriebener Krimi, der mehr über Japan verrät als über die stilistischen Feinheiten des Genres. Zur Vorbereitung eines Tokio-Besuchs gut geeignet.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Germis, Carsten
Germis, Carsten:
Sayonara, Bulle : Kriminalroman / Carsten Germis. - Reinbek : Rowohlt, 2015. - 333 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-499-26906-6 kt. : EUR 9.99
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