Lui, Viivi
Schattenspiel Roman
Buch

Gedanklicher Spaziergang durch Rom und die europäische Geschichte


Rezension

Während die Russen 1949 in Estland Angst und Schrecken verbreiten, sieht die Autorin als dreijähriges Mädchen ein Bild des Kolosseums in Rom. Fortan empfindet sie die Ewige Stadt als ihre innere Heimat, obwohl Italien wegen des Eisernen Vorhangs in unerreichbarer Ferne zu liegen scheint. Erst 1998, nach Glasnost, Perestroika und der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Estlands, bekommt Viivi Luik die Gelegenheit, in die Stadt ihrer Träume einzutauchen, als ihr Mann dort estnischer Botschafter wird. In ihrem autobiografischen Roman erzählt sie von ihren Streifzügen durch die Straßen Roms, berichtet von skurrilen Erlebnissen und alltäglichen Begebenheiten und betrachtet die Mentalitätsunterschiede von "Nord- und Südländern". Darüber hinaus lässt sie ihre Gedanken durch die Stationen ihres Lebens und die Geschichte Europas schweifen. Ihr Erzählstil ist vollig neutral und emotionslos. Dadurch erschwert sie es Leserinnen und Lesern, sich mit ihr als Protagonistin zu identifizieren.

Trotz der literarischen Qualität ist das Buch nur für einen kleinen, speziellen Leserkreis geeignet und daher für Gemeindebüchereien nicht zu empfehlen.

Rezensent: Elisabeth Schmitz

Personen: Lui, Viivi

Lui, Viivi:
Schattenspiel : Roman / Viivi Lui. Dt. von Cornelius Hasselblatt. - Göttingen : Wallstein, 2018. - 270 S. ; 21 cm. - Aus d. Estn.
ISBN 978-3-8353-3339-0 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2014/6428
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Lui - Buch