Hartmann, Thomas
Schluss mit dem Gewalt-Tabu! Warum Kinder ballern und sich prügeln müssen
Buch

Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt von Kindern und Jugendlichen.


Rezension

Thomas Hartmann, Pfarrer, Religionslehrer und Vater von vier Kindern, setzt sich sehr fundiert und differenziert mit dem Thema auseinander und kommt zu dem Ergebnis, dass "die beschriebene spielerische Gewalt Teil der menschlichen, insbesondere männlichen Natur ist, mit der zumeist Jungen jeden Alters ... ihre Rauflust erproben und sich für bestimmte Aspekte des Lebens ÆfitÆ machen. Gewalt fasziniert, und Kinder und Jugendliche brauchen ihre realen oder virtuellen Kampfplätze, um auch mit diesem Aspekt ihrer Persönlichkeit heranreifen zu können". Diese "Kampfplätze" werden als reale Orte in einer urbanisierten Gesellschaft wie unserer zusehends knapper und deswegen ins Virtuelle verlagert, was, so Hartmann, keineswegs so gefährlich ist, wie der Öffentlichkeit durch die mediale (Über-)Bewertung einzelner Katastrophen (Erfurt 2002) weisgemacht werden soll. Andererseits: "Wie auch immer man das Problem löst, grundsätzlich brauchen Kinder ihren Auslauf. Sie müssen raus auf die Straße, den Spielplatz, zu Freunden, um sich zu bewegen, zu toben à". Dem ist eigentlich nur zuzustimmen, auch wenn man sonst vielleicht nicht immer der Meinung des Autors ist und z. B. im Computerspiel ein deutliches Sucht- und Isolationspotenzial sieht.

Das Buch ist sehr um Gründlichkeit bemüht, dabei für ein populäres Buch in der Sprache oft zu wissenschaftlich. Für eine fach- und medienpädagogisch interessierte Leserschaft zu empfehlen.

Rezensent: Birgit Lautenbach


Personen: Hartmann, Thomas

Schlagwörter: Kinder Gewalt

Hartmann, Thomas:
Schluss mit dem Gewalt-Tabu! : Warum Kinder ballern und sich prügeln müssen / Thomas Hartmann. - Frankfurt am Main : Eichborn, 2007. - 266 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8218-5663-6 geb. : EUR 17.95

Zugangsnummer: 0002/2761
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